1:1 in Bad Aussee – oder: Polizeirepression pur

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Zu gerne würden wir an dieser Stelle nun nur über das Spiel sowie den dazu gehörenden Support schreiben, doch eine bisher ungewohnte Form von Polizeirepression macht es nötig vorher eben über dieses Thema zu berichten. Doch alles von Anfang an: Anstatt der gewohnten einen Zivilstreife folgten dem Auswärtsbus dieses Mal von Beginn weg 3 Polizeiwägen. Kurz vor der Abfahrt Franzosenhausweg setzte sich dann zur Überraschung aller eine davon vor unseren Bus und lotste uns mit Blaulicht ins nahe gelegene Industriegebiet, wo uns schon 40 Beamte – auch mit Hunden – erwarteten. Daraufhin durfte man immer zu zweit aussteigen und ein intensives „Frage-Antwort-Spiel“ samt dazugehörendem Fotoshooting über sich ergehen lassen. Auch der Bus wurde dabei durchsucht – wobei die Beamten hier auch gleich ihr „Wissen“ unter Beweis stellten und plumpe Konfetti-Röhren mit Bengalos verwechselten. Setzen, das war wohl nix. Garniert wurde das ganze Prozedere noch von Sprüchen wie „wir versuchen dass es so lange dauert dass ihr es pünktlich zum SCHLUSSpfiff schafft“.
Nach etwa einer halben bis dreiviertel Stunde konnte man dann die Fahrt wieder aufnehmen, aber auch in Bad Aussee angekommen setzte sich die Repression fort. Penibelste Kontrollen sowie das Notieren von Personalien wegen der oben schon erwähnten Konfetti-Röhren seien hier nur als Beispiele genannt. Bezeichnend dann auch die Liedwahl und Liedintensität: die Texte gegen Polizeiwillkür und Polizeigewalt wurden nicht wie üblich nur von einem Teil, sondern vom gesamten Block in brachialer Lautstärke dargeboten. Vom 70-Jährigen Rentner bis hin zum Hauptschüler beteiligten sich sämtliche Altersschichten. Imposant auch dadurch, als dass beide Lieder nicht von Vorsängern angestimmt wurden sondern sich rein aus der Gemütslage der Anwesenden entwickelten. Wir lassen uns unsere Liebe nicht verbieten – Fussballfans sind keine Verbrecher!
Nun aber zur eigentlichen Veranstaltung dieses Tages: als Match-Intro gab es blaue Konfetti und Luftschlangen. Der Support dann zu Beginn auch sehr stark und intensiv, leider flaute dieser aber mit der Fortdauer des Spiels immer mehr ab. Auf dem Feld entwickelte sich derweilen eine rassige Partie, der schwache Schiedsrichter konnte damit jedoch leider nicht mithalten (Goalie Wimleitner bekam nach einem klaren Bodycheck AN IHM beispielsweise Gelb wegen Zeitschindens!). Im Endeffekt stand nach 90 Minuten abermals ein 1:1 Unentschieden zu buche – nicht Fisch nicht Fleisch sozusagen. Für den Grossteil der Leute war dies nach den Ereignissen der Hinfahrt aber eh nur mehr nebensächlich…

Fotos gibts unter „last pics“.